Entstehung und Vorbeugung von Erkrankungen im Bewegungsapparat
Bei jungen Hunden ist es häufig ein zu schnelles Wachstum, bei alten Hunden ist es das Übergewicht, was die Gesundheit des Bewegungsapparates negativ beeinflusst.
Die Hauptursachen von Gelenk- und Knochenveränderungen bei Junghunden sind in einer zu energiereichen Fütterung zu finden, auch eine massive Kalziumüberversorgung ist häufiger der Fall. Sehr selten ist hingegen ein Mangel an Kalzium, Phosphor, Zink oder Kupfer für krankhafte Veränderungen im Bewegungsapparat verantwortlich.
Hinzu kommen natürlich noch die genetischen Dispositionen, etwa Hüftgelenksdysplasie, die durch eine zu energiereiche Fütterung im Wachstum noch weiter begünstigt werden können. Betroffen sind hiervon in erster Linie großwüchsige Rassen. Fette und Kohlenhydrate sollten im Futter daher in Maßen eingesetzt werden, Proteine sind im Hinblick auf die Skelettgesundheit weniger bedeutsam.
Bei ausgewachsenen Hunden sind Skeletterkrankungen, die auf Fehlern in der Fütterung basieren eher selten. Hier ist meistens in einem zu hohen Gewicht die Schuld zu finden. Übergewicht sollte daher tunlichst vermieden werden und das, nicht nur bei großen Rassen. Insbesondere ab dem 7. Lebensjahr sollte eine regelmäßige Gewichtskontrolle durchgeführt werden, um ein zu hohes Körpergewicht rasch aufzudecken und abzustellen.
Für Welpen und Junghunde ist eine auf das aktuelle Gewicht und Wachstum angepasste Fütterung das A und O, um Problemen im Bewegungsapparat vorzubeugen. Zudem sollten ein mögliches Übergewicht und eine zu hohe Calciumzufuhr in jedem Fall vermieden werden. Bei großen Rassen hat sich die Gabe von Neuseeländischer Grünlippmuschel (Pulver) bis etwa zum ersten Lebensjahr bewährt, um die Gelenkgesundheit zu fördern.
Für ausgewachsene Hunde mit Gelenkproblemen sollte als erste Maßnahme ein Idealgewicht angestrebt werden, denn jedes zusätzliche Gramm belastet die Gelenke. Als wertvolle Zusätze zur täglichen Fütterung haben sich zudem Weidenrinde, Teufelskralle, Mädesüß und Ingwer bewährt. Auch Kräuter mit harntreibender Wirkung wie Brennnessel oder Schafgabe können unterstützen, denn sie sorgen für einen raschen Abtransport der bei der (Gelenk-) Entzündung angefallenen Abfallstoffe.
Ebenfalls wirksam gegen Entzündungsgeschehen ist die Hagebutte. In Kombination mit Kollagen, hier dient sie als Transporteur, kann sie helfen, den Gelenkknorpelabbau zu reduzieren und die Gleitfähigkeit im Gelenk zu verbessern. Ähnlich verhält es sich mit Glucosaminglykanen und Chondroitsulfat, die ebenfalls knorpelaufbauende Substanzen erhalten. Beide Stoffe sind in der Neuseeländischen Grünlippmuschel enthalten oder als Einzelpräparate zu bekommen.
Omega-3-Fettsäuren (Fischöl) und Vitamin E (Leinöl, Kokosfett), sowie Gammalinolensäure (Nachtkerzen- oder Borretschöl) und MSM (Methylsulfonylmethan) sind außerdem sinnvolle Ergänzungen. Letzteres hat sich insbesondere in der Bekämpfung von Schmerzen bewährt.
*Die meisten naturheilkundlichen Empfehlungen beruhen auf Erfahrungswerten. Studien sind hier nur sehr vereinzelt zu finden. Die Empfehlungen ersetzen nicht die tierärztlich notwendige Medikation. Ein Hund mit Schmerzen benötigt zum Teil starke, schulmedizinische Medikamente, die jedoch durch naturheilkundliche Maßnahmen sehr gut unterstützt werden können.