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Katze barfen – warum die Rohernährung gerade für Katzen sinnvoll ist

Wer seine Katze barfen möchte, der bietet ihr eine artgerechte Ernährung und trägt so effektiv zu ihrer Gesunderhaltung bei. Katzen barfen ist nicht schwer. Im Vergleich zum Hund ist die Rationsgestaltung beim Katzen barfen relativ einfach, lediglich bei der Umstellung können Katzen etwas Geduld von ihren Haltern erfordern. Heute wollen wir uns erst einmal mit der anatomischen Ausrichtung und mit den besonderen Anforderung des Mäusejägers befassen. Wie wir mit der Zusammensetzung und Gestaltung von Katzenbarf umgehen und wie man eine Katze auf Barf umstellt, erkläre ich euch in einem anderen Blogpost.

Warum soll ich meine Katze barfen?

Katzen sind eine sehr spezialisierte Tierart, was die Fütterung angeht. Sie sind von Natur aus Beutetierfänger und mit ihrem gesamten Körper auf diese Spezialisierung ausgelegt. Sie nehmen zwar geringe Mengen an pflanzlicher Kost auf, diese beziehen sie allerdings aus dem Beutetiermagen.

Das Gebiss der Katze

Die ausgewachsene Katze verfügt über ein Gebiss mit 30 Zähnen. Die 24 Backenzähne in Ober- und Unterkiefer sind wie ein Scharniergelenk angelegt und lassen sich nur auf- und abwärts bewegen. Die fehlende Auflagefläche der Backenzähne macht die Zähne zu einem scharfen Schneidwerkzeug, das beim Heraustrennen von Fleischstücken hervorragende Dienste leistet.

Verdauungstrakt der Katze

Der Katzenmagen ist ein relativ kleines Reservoir und fasst nur rund 300 ml. Das verlangt eine Zufuhr von mehreren kleinen Futterportionen über den Tag verteilt. Der Verdauungstrakt der Katze ist im Verhältnis zu ihrem Gewicht sehr kurz. Das bedingt eine schnelle Nährstoffverfügbarkeit, da die Nahrung nicht lange im Darm verweilt.

Stoffwechsel der Katze

Auch der Stoffwechsel der Katze ist vollkommen auf Beutetiere ausgelegt. Katzen verfügen nicht über (ausreichend) Enzyme, um Stärke spalten zu können. So fehlt ihnen zum Beispiel Amylase im Speichel gänzlich. Bei der Verdauung produzieren sie nur etwa 5% so viel Amylase wie Hunde. Ebenso haben sie eine geringe Kohlenhydrattoleranz. So verfügen sie nur über wenig Hexokinase und kaum Glukokinaseaktivität. Sie können Kohlenhydrate daher nur bedingt verwerten. Katzen sind auf die Zufuhr bestimmter Aminosäuren angewiesen unter anderem Methionin, Lysin, Arginin und Taurin, die alle in Fleisch zu finden sind.

Katzen haben einen außergewöhnlich hohen Eiweißbedarf, was der Enzymaktivität in der Leber zuzuschreiben ist. Leberenzyme wandeln kontinuierlich Eiweiß in Energie um. Kommt kein Nachschub, kann der Organismus diese Umwandlung nicht verringern oder stoppen und greift auf körpereigenes Eiweiß zurück. Muskulatur wird abgebaut. Hungerphasen sind für Katzen also sehr ungünstig.

Katzen und das Problem mit Trockenfutter

Schon im Hinblick auf die fehlenden Enzyme zur Kohlenhydratverwertung ist Trockenfutter für Katzen gänzlich ungeeignet (empfohlen und verkauft wird es leider trotzdem). Doch auch die Konsistenz der Nahrung ist für die Katze alles andere als “natürlich”.

Hohe Kohlenhydratgehalte

Zusätzlich führen zu viele Kohlenhydrate im Katzentrockenfutter gerne mal zu Durchfall. Kompensiert wird das durch eine knapp unter der Toleranzschwelle (30-35% in der TS) gehaltene Zusammensetzung. Durch diese trotzdem noch unnatürlich hohen Kohlenhydratmengen wird der pH-Wert im Darm erhöht, was weitere Probleme nach sich zieht. Häufig sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Nierenerkrankungen, Harnwegs- und Blasenerkrankungen, Übergewicht und Diabetes die Folgen.

Geringer Feuchtigkeitsgehalt

Katzen sind ursprünglich Wüstenbewohner. Ihr Organismus ist daher schon von Natur aus auf eine sehr geringe Trinkmenge ausgelegt. Ihren Flüssigkeitsbedarf decken Katzen nahezu vollständig aus ihren Beutetieren. Katzen trinken daher nur sehr wenig. Was bei der Verfütterung von Barf und Nassfutter mit hohen Wassergehalten im Futter kaum Probleme bereitet, sieht bei der Fütterung mit Trockenfutter ganz anders aus.

Zum einen muss der fehlende Wassergehalt des Futters „aufgefüllt“ werden, zum anderen der Wasserentzug durch das Trockenfutter ausgeglichen werden. Ein Ding der Unmöglichkeit, selbst für Katzen, die noch sehr trinkfreudig sind. Der Katzenharn ist durch die geringe Trinkmenge von Natur aus sehr konzentriert, eine noch höhere Konzentration zieht unweigerlich Probleme der ableitenden Harnwege (Blasensteine, Entzündungen, Niereninsuffizienz) nach sich.

Welche Vorteile bietet Katzenbarf?

Im Hinblick auf die natürliche Ernährung der Katze kommt das Barfen dieser am ehesten nach. Barf enthält wie die natürliche Beute der Katze ausreichend Flüssigkeit, eine perfekte Aminosäuren Zusammensetzung und deckt zudem den hohen Eiweißbedarf der Katze. Katzen zu barfen bietet aber nicht nur den Vorteil einer möglichst natürlichen Ernährung, denn beim Barfen wird die typische Beute des Mäusefängers nachgestellt. Dadurch werden den typischen „modernen“ Katzenkrankheiten wie Nierenerkrankungen, Diabetes, Übergewicht, etc. auf einfache und sinnvolle Weise vorgebeugt.

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Auch im Hinblick auf die Futterkosten ist das Barfen überraschend günstig. Eine „gute“ Dose Katzenfutter zu finden ist nicht einfach und die Preise meist hoch. Im Gegensatz dazu ist eine Barfration für die Katze schnell zusammengestellt und preislich attraktiv. Allerdings ist es nicht immer einfach, einen eingefleischten Industriefutter-Junkie von der natürlichen Ernährung zu überzeugen. Geduld zahlt sich aber aus!

In der nächsten Folge geht es um die Zusammenstellung einer Barfration für die Katze.

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