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Katzen barfen – Barf Ration richtig zusammenstellen

Warum Barf für Katzen die gesündere Alternative ist, haben wir im letzten Artikel genauer beleuchtet. Heute soll es um die Zusammenstellung einer Barfmahlzeit für die Katze gehen. Wir werfen einen Blick auf die Bedarfsmengen und gucken uns an, was in einem Katzenbarf nicht fehlen darf.

Was muss ich bei Barf für Katzen beachten?

Wie beim Barfen von Hunden auch, orientiert sich die Barf Ration für die Katze an ihrer natürlichen Ernährung. Wir haben bereits bemerkt, dass Katzen sehr speziell sind, was ihre Futterpräferenzen angeht. Im Gegensatz zu Hunden verschmähen sie in der Regel Obst und Gemüse, Beeren stehlen im Garten liegt der Katze gänzlich fern. Ein Blick auf die natürliche Ernährung sagt uns auch warum. Katzen fressen über den Tag verteilt viele kleine Beutetiere. Nicht jedes Beutetier wird dabei komplett gefressen, oft bleibt die Gallenblase oder der gesamte Magen-Darm-Trakt übrig. Pflanzliche Kost wird demnach lediglich über den Verdauungstrakt des Beutetiers aufgenommen, die Mengen sind sehr gering. Bei der Zusammensetzung unserer Barf Ration orientieren wir uns am typischen Beutetier der Katze.

Woraus besteht eine Maus?

Fleisch, Fett, Innereien, Knochen, Knorpel Fell, Haut, Magen-Darminhalt, Blut und Lymphe – so in etwa sieht unser Beutetier Maus aus. Das in der heimischen Küche nachzubauen ist natürlich nicht 1 zu 1 möglich. Deshalb müssen wir bei einigen Dingen improvisieren. Etwa bei Fell, Magen-Darminhalt und Körperflüssigkeiten, wobei sich letztere, zumindest in Form von Blut, gut zuführen lassen.

Um unseren Beutetierklassiker Maus adäquat nachzubauen und unserer Katze mit der Barf Mahlzeit alle Nährstoffe auf natürlichem Weg anzubieten, können wir uns nach folgendem Schema richten:

  • 60% Muskelfleisch mit einem durchschnittlichen Fettgehalt von 15%

  • 15% Herz

  • 10% Innereien (1/3 Leber, 2/3 Niere, Milz, Herz und Lunge zu gleichen Teilen)

  • 10% rohe fleischige Knochen (50%Fleisch/50%Knochen)

  • 5% Ballaststoffe

Bei Katzen bietet sich aufgrund der recht geringen täglichen Futtermenge das Herstellen einer größeren Futtermenge an. Ein so genanntes Komplettfutter. Hierzu mischen wir 3, 4 oder 5 kg Futter (je nach Kühlkapazität) nach obiger Aufteilung zusammen und frieren es in Form von Tagesportionen wieder ein.

Wieviel Barf frisst meine Katze pro Tag?

Katzen benötigen etwa 3 bis 4% ihres Körpergewichts an Barf Futter pro Tag. Aufgeteilt in möglichst viele kleine Mahlzeiten kommt das ihrem natürlichen Fressverhalten schon recht nah. Ist es nicht möglich, die Katze 4-6-mal am Tag zu füttern, können die Samtpfoten natürlich auch mit zwei oder drei Mahlzeiten am Tag glücklich werden. Wie bei allen Empfehlungen zur Futtermenge sind auch die pauschalen Prozentangaben nur ein Anhaltspunkt. Wie viele Futter die Katze vom Barf benötigt, hängt nicht zuletzt von ihrem Aktivitätsgrad, dem Alter, dem Hormonstatus, der Rasse und dem individuellen Bedarf ab.

Kitten brauchen mehr Futter

Kitten bis zu einem Jahr benötigen mehr Futter und können auch ad libitum gefüttert werden, sie bekommen dann so viel Futter wie sie mögen. Mit dieser Fütterung kommen aber nicht alle Kitten zurecht und einige Katzen entwickeln die eine oder andere Speckrolle. Bei der Auswahl der richtigen Barf Ration für die Katze ist also ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Natürlich füttert auch immer das Auge des Halters mit. Bei einer ausgewachsenen, nochmal aktiven, kastrierten Katze sollten 3% vom Körpergewicht eine gute Richtlinie sein, bei Kitten bis zu einem halben Jahr sind durchaus zwischen 6 und 8% des aktuellen Körpergewichts möglich.

Welche Zusätze brauche ich beim Katzen barfen?

Bei manchen Zusätzen ist eine Abhängigkeit von der Haltungsform gegeben. Etwa bei Freigängern, die sich einen Teil ihrer Nahrung selbst fangen. Das trifft vor allem auf die Supplementierung von Blut oder Dorschlebertran zu. Auch Jod gehört zu den Zusätzen, wo sich die Geister bei der Katzenernährung scheiden. Bei reinen Wohnungskatzen sollten die angegebenen Zusätze auf jeden Fall gefüttert werden. Lachsöl als Omega-3-Fettsäurelieferant gehört sowohl bei Freigängern als auch bei reinen Hauskatzen in den Napf, vorausgesetzt, sie werden nicht ausschließlich mit natürlich gehaltene Futtertiere gefüttert. Warum das so ist, findest du in diesem Artikel hier.

Omega 3 – da wir keine natürlich gehaltene Maus mit ausgewogenem Omega 3 zu 6 Fettsäuren Verhältnis füttern, sondern Masttierfleisch mit einem deutlichen Omega 3 Fettsäuren Überhang, ist eine tierische Omega-3-Quelle nötig.

Jod – da uns die Schilddrüse fehlt. Allerdings ist noch nicht weitgehend erforscht, ob Katzen pflanzliches Jod überhaupt verstoffwechseln können.

Dorschlebertran für Vitamin D – bei reinen Hauskatzen, die keinen Fisch zu sich nehmen, sicherlich sinnvoll, bei Freigängern entbehrlich und ebenso bei Katzen, die eine Fischmahlzeit pro Woche bekommen.

Blut – Katzen mögen sehr gerne helles Geflügelfleisch. Der Eisengehalt hierin ist im Vergleich zu anderen Muskelfleischarten jedoch eher gering. Wird ausschließlich Fleisch mit niedrigem Eisengehalt gefüttert, ist die kurweise Fütterung von Blut (z.B. als Pulver) eine gute Alternative, um die Eisenspeicher aufzufüllen. Außerdem sind in Blut noch weitere wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten.

Taurin – zwar ist Maus der in der Tierwelt höchste Tauringehalt vorbehalten, doch bei ausreichender Fütterung von Muskelfleisch und Herz ist ein Taurinmangel nicht gegeben.

Katzengras – um Haarballen ausscheiden zu können. Bei der Fütterung von Flohsamenschalen kann man sich das getrost sparen. Die Schalen dienen als Ballaststoff und lassen außerdem aufgenommene Haare gut durchflutschen. Dennoch kann zur Verfügung gestelltes Katzengras eine sinnvolle Abwechslung für den reinen Stubentiger sein. Kräuter für die Katze zum Anknabbern sind zum Beispiel Katzenminze, Katzengras, Gras und Petersilie.

Welche Fleischarten eignen sich

Natürlich können wir uns streng an die Natur halten und ausschließlich jene Beutetiere füttern, die auch zum natürlichen Nahrungsspektrum unseres Lieblings gehören. Katzen schmecken allerdings auch größere Beutetiere, etwa Rind, Ziege, Lamm oder Wild. Manche Katzen mögen Pferd sehr gerne, andere lassen sich mit Schweinefleisch (nur gekocht!) oder ganzen Fischen Freudensprünge entlocken. Auch die Konsistenz der Barfmahlzeit ist von den Vorlieben der einzelnen Katze abhängig. Einige lieben es, auf größeren Fleischstücken zu kauen, andere favorisieren fein gewolfte Komponenten und wieder anderen mögen es gerne gemischt.

Rezept für 5 kg Barf für die Katzen

Ein 5 kg Komplettfutter für die Katze könnte zum Beispiel so aussehen:

1,5 kg Muskelfleisch vom Huhn mit einem Fettanteil von 15%

1,5 kg Muskelfleisch vom Rind mit einem Fettanteil von 15%

750 g Hühnerherzen

500 g Innereien vom Rind (aufgeteilt in 170g Leber, 85g Niere, 85g Herz, 80g Milz, 80g Lunge)

500 g Hühnerhälse

250 g gequollene Flohsamenschalen

50 ml Lachsöl mit Vitamin E

10 ml Dorschlebertran

4 g Seealgenmehl

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Um etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bringen, lassen sich bei obigem Rezept einfach die Grundkomponenten durch andere Tierarten austauschen. So kann man 2 oder 3 verschiedenen Komplettfutterrezepturen abwechselnd anbieten. Auch Hüttenkäse, Quark, Joghurt, Ei oder andere Leckereien ergänzen den Speiseplan auf leckere Weise.

In der nächsten Folge geht es darum, wie es gelingt, die Katze auf Barf umzustellen.

 

 

 

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