Schmatzen – mein Hund hat Sodbrennen

Der Hund sitzt auf dem Sofa neben einem und schmatzt, kaut auf imaginären Dingen herum oder leckt sich andauernd über die Schnauze. Manchmal treten Begleiterscheinungen auf: Die Vorderbeine nach vorn gestreckt, das Hinterteil in die Höhe gereckt (Gebetsposition) oder unser Liebling übergibt sich lautstark mit einem gelben, schaumigen Schwall. In vielen Fällen ist eine Überschuss an Magensäure schuld an diesem Phänomen, in manchen Fällen eine zu geringe Produktion von Verdauungssäften.

Diese Phänomens sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen, wobei ein morgendliches Schmatzen und/oder Übergeben häufig auf eine ungewollte „Konditionierung“ zurückzuführen sind:

Stets gleichbleibende Futterzeiten oder Rituale, die dem Hund das Futter ankündigen.

So gibt es das Frühstück erst nach der großen Gassirunde am Morgen oder nach der Dusche, direkt nach dem ersten Kaffee, etc. Gleichbleibende Fütterungszeiten sind für arbeitende Hundebesitzer weitestgehend normal, im Urlaub oder am Wochenende zeigen sich dann die „konditionierten Probleme“, wenn sich die gewohnte Fütterungszeit verschiebt. Die Magensäureproduktion beginnt, hat durch das Ausbleiben der Nahrung jedoch keine Verwertung.

Ebenso kann eine Magenschleimhautreizung oder -entzündung zu dieser Symptomatik führen. Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer nachvollziehbar. So kann Schneefressen, Stress oder eine Futterunverträglichkeit/Futterumstellung ebenso zu einer Gastritis führen, wie virale Infekte, Medikamente (Entzündungshemmer), Würmer, Giardien, Fremdkörper, eine Rassedisposition oder die Aufnahme von irgendwelchen „Leckereien“ beim Gassigang.

Eine zu geringe Produktion von Verdauungssäften kann ebenfalls zu Sodbrennen mit Schmatzen und Co. führen.

Muss ich mir Sorgen machen?

In den meisten Fällen nicht. Ein Blick auf die täglichen Gewohnheiten im Zusammenhang mit der Fütterung oder ein vorangegangenes Futtermittel, das vielleicht nicht vertragen wird und als Auslöser in Frage kommt, können schnell als Ursache abgestellt werden. Länger andauernde Beschwerden, zu denen sich noch andere Symptome gesellen (Abmagerung, struppiges Fell, Abgeschlagenheit, Fieber), sollten dem Tierarzt vorgestellt werden.

So helfe ich meinem Hund:

Das Zauberwort heißt Ursachenbeseitigung, sofern diese bekannt ist. Verursachenden Futtermitteln, Medikamenten, zu kalten Mahlzeiten oder Stress lässt sich leicht entgegenwirken. Bei Wurmbefall oder Infekten muss die entsprechende Therapie eingeleitet werden.

Geregelte Fütterungszeiten lassen sich jedoch nicht immer vermeiden. Hier kann ein Hundekeks am Morgen direkt nach dem Aufstehen (oder spät abends vor dem zu Bett gehen) Abhilfe schaffen bzw. Vorbeugen. Auch der Umstieg auf einmal tägliche Fütterung kann des Rätsels Lösung sein. Einigen Hunden hilft auch das Füttern von stückigem Fleisch anstatt gewolftem.

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In akuten Fällen haben sich Schleimbildner wie Flohsamenschalen oder Slippery Elm Bark im Futter bewährt. Sie schützen die angegriffene Magenschleimhaut durch eine Schleimschicht und beruhigen diese.

Bei einem Zuwenig an Verdauungssäften kann die Verfütterung von Bitterstoffen Abhilfe schaffen. Chicoree oder Löwenzahl zum Beispiel, sie regen die Verdauungssäfte an und eine Linderung ist schnell herbeigeführt. Dummerweise haben sowohl das Zuviel, als auch das Zuwenig an Magensäure die gleiche Symptomatik. Hier hilft nur Ausprobieren und zunächst ein paar Bitterstoffe in die Gemüseration einbauen. Bringt das keine Verbesserung, ist ausreichend, bzw. zu viel Magensäure vorhanden und die Fütterung muss aus diesem Blickwinkel betrachtet werden.

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