Um die Fütterung von Hunden ranken sich viele Geschichten und Mythen, teilweise sind diese richtig, teilweise falsche. Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, habe ich Ihnen einige wichtige Aspekte aufgeführt!
Überzüchtung schuld an Krankheiten?
Unsere Hunde leiden, wie wir Menschen auch, immer häufiger unter „Zivilisationskrankheiten“. Auch Krebs, Allergien, Pankreatitis, Pankreas-Insuffizienz, Hautprobleme, Nieren- und Lebererkrankungen, Immunschwäche, Fruchtbarkeits- und Wachstumsstörungen treten immer häufiger auf. Nicht alles lässt sich einfach mit der „Überzüchtung“ erklären, wie oft versucht. Viele Hundebesitzer, Tierheilpraktiker, Züchter und auch Tierärzte sind heute der Meinung, dass Fertigfutter einer der Hauptverursacher schlechter Gesundheit bei unseren Hunden ist – das Ergebnis industriell hergestellter Fertigfutterprodukte.
Was frisst der Hund?
Fertiges Hundefutter in Dosen oder als Trockenfutter in Tüten gibt es erst seit einigen Jahrzehnten. Vorher bekamen die Hunde das, was von den menschlichen Mahlzeiten übrig blieb. Daran konnte sich der Hundeorganismus übrigens seit der Domestikation vor rund (hier scheiden sich die Geister der Gelehrten) 15.000 bis 100.000 Jahren gewöhnt. Setzt man diesen Zeitraum nun in Relation zum industriell gefertigten Hundefutter wird schnell klar, dass sich der Hundeorganismus nicht innerhalb von wenigen Jahrzehnten umstellen kann!
Was bekommt der Hund?
Keine Frage, Trockenfutter ist praktisch, mitunter praktischer als Dosenfutter, und hat den großen Vorteil, dass es in den meisten Fällen nicht riecht. Hundisch ist es allerdings nicht! Eines hat es jedoch noch mit der langen Zeit der Domestikation gemeinsam – noch immer frisst der Hund unsere Reste! So ziemlich alles, was der Mensch nicht verzehrt, wird zu Hundefutter verarbeitet. Angesichts der günstigen Preise (Discountfutter gibt es schon für unter 3 Euro pro Kilogramm), sollte man sich jedoch fragen, was in diesem Futter enthalten sein kann. Immerhin will auch der Händler noch verdienen, die Verpackung gibt es auch nicht umsonst und Werbung kostet ebenfalls Geld. Eine „fleischige“ Mahlzeit wird es zu diesem Preis wohl nicht geben…Dasselbe gilt übrigens für Dosenfutter. Das Testurteil „Gut“, was auf vielen Produkten zu finden ist, schindet zwar Eindruck, sollte aber sehr kritisch hinterfragt werden. Vor allem hinsichtlich der Testkriterien, denn hier werden die Nährstoffgehalte (Vitamine, Mineralien und Co.) eines Hundefutters getesten, nicht aber seine „Tauglichkeit“ für den Hundeorganismus. (Ein alter Lederschuh mit Vitaminpaste und Altöl bestrichen kommt auf ähnliche Nährstoffgehalte.)
Was braucht der Hund?
Vielfach wird aufgeführt, dass der Hund nicht gleich Wolf ist. Stimmt! Aber „innerlich“ sind sie trotz Domestikation gleich. Hunde sind, wie Wölfe, Carnivoren (Fleischfresser). Dennoch sind es keine reinen Fleischfresser! Ein Hund braucht auch Obst und Gemüse, um gesund zu bleiben. Getreide gehört hingegen nicht in den Hund und kann ihn sogar krank machen, denn für Getreide fehlen ihm schlicht und einfach die richtigen Enzyme. Er kann diese Art der Nahrung nicht verwerten, sie belastet seinen Organismus. Die meisten Fertigfutterangebot führen jedoch Getreide an erster Stelle auf – nicht umsonst wie der findige Geschäftsmann schnell merkt, denn Getreide ist billiger als Fleisch!
Die richtige Zusammensetzung
Reine Fleischfütterung braucht unser Hund also nicht. Getreide braucht er auch nicht. Ideal ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Mischung aus Fleisch (inkl. Fellanteil, Innereien, Muskelfleisch, Knochen, Sehnen und Bänder) Obst und Gemüse im Verhältnis (je nach Hund und seiner Nutzung ist das sehr individuell!!) von 70% – 80% fleischlicher Kost zu 20%-30% Gemüse + Obst.
Die Tischreste sind also gar nicht so verkehrt, wie oft behauptet wird. Vorausgesetzt, wir ernähren uns selbst gesund und nicht nur von Fertiggerichten und Junkfood.
Gegarte Knochen (egal ob Rind, Schwein oder Geflügel) gehören übrigens nicht in den Hund und sind sogar gefährlich, da sie eine leicht splitternde Konsistenz annehmen! Rohe Knochen sind elastisch (auch Geflügelknochen) und sollten daher auf dem Speiseplan nicht fehlen.